Kassensturz und reiner Tisch
Knapp 100 Tage sind seit dem 1.September und Amtsantritt von Mario Kurowski als neuer Bürgermeister vergangen. Als neuer Verwaltungschef von Binz hat er als eine der ersten Amtshandlungen die Finanzen der Gemeinde genau unter die Lupe genommen - und dabei festgestellt, dass die finanzielle Lage schwieriger ist, als bisher bekannt war. Bei mehreren laufenden Projekten, wie dem MZO-Gelände, dem Parkhaus Ostseeblick, Straßenbauarbeiten oder dem geplanten Feuerwehrneubau sowie Skaterpark sind grobe handwerkliche Fehler gemacht worden und Fördermittel nicht vollständig / falsch / nicht termingerecht beantragt worden. Des Weiteren wurden der Gemeindevertretung wichtige Informationen zur Entscheidungsfindung vorenthalten.
Zum Beispiel:
Die Kosten für das Feuerwehrgebäude wurden dem Gemeinderat mit 7,5 Mio Euro benannt bei möglichen 3,5 Mio Euro Fördermitteln. Tatsächlich betragen die Kosten voraussichtlich 14 Mio Euro bei 500.000 Euro Fördermitteln, weil dieser Sonderbau nicht förderfähig ist. Durch mangelnde Transparenz wurde dieses Vorhaben über Jahre verschleppt und verteuert. Stattdessen wurden fast 200.000 Euro in Planung und Wettbewerb gesteckt. In gleichem Atemzug wurden Planungen zum Bau des Vereinshauses durch die Verwaltungsspitze gestoppt.
Ergebnis:
Durch die Überprüfung wurde ein finanzielles Defizit von rund 3,7 Millionen Euro entdeckt. Das klingt nach einer großen Herausforderung - und diese ist es auch.
Aber die gute Nachricht ist: Binz bleibt handlungsfähig!
Bürgermeister Mario Kurowski und Kämmerer Ron- Patrick Reinholz arbeiteten in den letzten Monaten intensiv daran, die Situation neu zu ordnen und reinen Tisch zu machen. Rechnungen wurden überprüft, Projekte neu bewertet und Prioritäten klar gesetzt. Es gestaltet sich weiterhin sehr schwierig, da nicht nur Akten und Verträge verschwunden sind, sondern auch Hunderte Gigabyte an Daten gelöscht wurden.
Ziel ist es für uns nicht nach hinten zu schauen, sondern nach vorne zu blicken!
Die Gemeinde finanziell zu stabilisieren und gleichzeitig wichtige Vorhaben voranzubringen, ist die Herausforderung im neuen Jahr 2026.
Bürgermeister Mario Kurowski betont, dass trotz aller Schwierigkeiten weiterhin viele Projekte umgesetzt werden können - nur jetzt mit realistischeren Planungen und mehr Transparenz.
Fazit:
In den ersten 100 Tagen ist es gelungen, einen gesunden demokratischen Stil der Offenheit und Transparenz in die Verwaltung und den Gemeinderat zu einzubringen. Jetzt geht es wieder um die Sache und nicht um persönliche Befindlichkeiten!
Binz räumt auf, schafft Klarheit und stellt sich neu auf - für eine stabile Zukunft der Gemeinde.
